Im Kinder-Berg-Paradies
Auf zum Freizeitpark Zahmer Kaiser
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Sophie und Louise, 33 und 4 Jahre, sind als Mutter-Tochter-Gespann fast täglich in der heimischen Bergwelt unterwegs. Über ihre Erlebnisse beim Bergsteigen, Wandern, Klettern und Radeln und berichten sie auf ihrem Instagram-Kanal @alpenbaby
Es ist 6 Uhr in der früh an einem Sommertag. Draußen ist es schon taghell, die Vögel zwitschern und meine Tochter Louise, 3 Jahre alt, weckt mich, indem sie förmlich auf mich springt:
„Mama, gehen wir heute wieder ins Paradies?“
Das Paradies. Louise hat es gefunden. Ihr persönliches Kinderparadies.
Zum Glück liegt es nicht irgendwie über den Wolken, im Himmelreich, bei den 7 Jungfrauen, sondern in Durchholzen. Nahe des Walchsees.
Im Bergparadies, wenn es für Erwachsene auch ein Paradies geben soll.
Wir können zum Glück mit dem Fahrrad ins Paradies gelangen, deswegen ist es für uns ein perfekter Nachmittagsausflug mit Kind. Louise glücklich, Mama glücklich, alle glücklich.
Der Freizeitpark Zahmer Kaiser: Spaß auf 3 Etagen
Der neu eröffnete Freizeitpark Zahmer Kaiser bietet alles, was es für einen gelungenen Familientag am Berg braucht.
An der Talstation der Sesselbahn warten Ziegen mit ihren Babies auf eine Fütterung, ein Spielplatz lädt zum Klettern, Schaukeln, Rutschen und für die größeren Kinder gibt es einen Trampolinpark, Bag-Jump, Skydive, Nautic Jet. Springen, Fliegen, Wasserspaß und Action stehen hier auf dem Programm und für jedes Alter ist etwas Passendes dabei.
Louise darf heute über ihre zwei Goldmünzen, die wir ihr an der Kasse kaufen, frei verfügen und investiert sie in eine Fahrt mit dem Polizei-Motorrad auf der Go-Kart Strecke und danach noch für einen Ausflug mit Mickymaus in seinem blauen Cabrio.
Noch schnell Füße im Bach kühlen und Mama nass spritzen und dann wollen wir hoch auf den Berg!
Gemütlich schwebt der 4-er Sessellift über die saftig grünen Almwiesen. Kühe grasen unter uns, ein Pferdebaby schmiegt sich an seine Mama und sanftes Gebimmel von Kuhglocken legt sich über die Szenerie. Vor uns erheben sich die felsigen Gipfel des Zahmen Kaiser, links erblicken wir den tiefblauen Walchsee, eingebettet in eine einmalige Bergkulisse.
Wir wollen eigentlich garnicht aussteigen, als wir die Bergstation erreicht haben.
So schön war die Fahrt.
Ein Spielplatz im Wald
Louise will sehr wohl aussteigen!
Sie kennt sich hier schon aus und rennt schnurstracks zum Waldspielplatz gegenüber der Bergstation. Hier kann man Kran fahren, Baggern, Schaukeln, Klettern in einer riesengroßen Kletterspinne und mitten im Wald auf einem im Boden eingelassenen Trampolin durch die Baumwipfel springen.
Ich bin mir nicht sicher, wer hier mehr Spaß hat: Papa, der seine Expertise am Bagger schult, Louise, die nicht aufhören will, in der Kletterspinne herumzukraxeln oder ich, die am Trampolin im Wald mit Kaiserblick auf und ab springt, bis die Beine nachgeben.
Direkt gegenüber des Spielplatzes lockt das Bergrestaurant Zahmer Kaiser, in dem man bei herrlichster Aussicht Tiroler Schmankerl genießen kann. Hausgemacht und mit viel Liebe ist hier vom Kaiserschmarrn bis zum Burger alles geboten.
Psst, Geheimtipp: Das Restaurant versorgt Euch mit einem Picknickkorb, prall gefüllt mit allerlei Köstlichkeiten, die ihr dann in der Natur genießen könnt!
Ein einmaliges Erlebnis, das sicher auch die Kleinsten begeistert.
Pause.
Das Restaurant hat heute Ruhetag. Auf einer gemütlichen Holzliege im Wald machen wir drei es uns deswegen bequem, packen unsere Brotzeit aus und genießen den Duft des Waldes zusammen mit der wunderbaren Aussicht. Welch ein Geschenk, dieses Fleckerl Erde unsere Heimat nennen zu dürfen!
Louise hat’s nicht so mit Sentimentalitäten, deswegen ruft sie kurz darauf laut: RODELBAAHN OLEEE!
Schluss mit Entspannung: Action ist angesagt!
Per Sesselbahn schweben wir wieder hinab bis zur Mittelstation, wo sie Sommerrodelbahn beginnt.
Auf zwei Bahnen kann man der Einer-oder Doppelrodel rasant ins Tal sausen.
„Ich fahr mit Papa, der ist schneller!“ stellt Louise direkt mal klar.
Das werden wir noch sehen! Louise macht sich also mit Papa auf dem Zweierrodel startklar, ich starte mit meinem Einerrodel auf der Bahn daneben.
Ampeln auf grün: los geht’s! Louise quietscht vor Freude und ich höre sie noch SCHNELLEEER rufen, als ich an den beiden vorbeiziehe. Über Brücken, durch Tunnel, schnelle Geraden, steile Kurven. Sommerrodeln ist einfach eine tolle Gaudi und wirklich auch für blutige Anfänger und Angsthasen ein Riesenspaß.
Zurück im Tal ist Louise noch immer nicht müde: sie muss nochmal zurück zum Spielplatz, durch die Röhrenrutsche rutschen, auf die Pferdekutsche klettern, den Ziegen gute Nacht sagen und, und und. Erst lange nach Liftschluss kann sie sich loseisen und das auch nur mit der Aussicht, jetzt noch in den Walchsee springen zu dürfen. Es gibt nämlich nichts besseres als einen Sprung ins kühle nass, am Abend, wenn der Zahme Kaiser sich langsam rot färbt, sich im glatten See spiegelt und der Mond langsam aufgeht.
Schön, dass das Paradies so nahe liegt.