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Auf den Spuren unserer Wurzeln

Uli Kaiser

Uli Kaiser

Uli Kaiser, 51, freier Journalist für Sport, Wirtschaft und Kultur, hat in seinem Leben zahlreiche Leistungssportler hautnah begleitet. Er genießt das Leben in der Natur und saugt jede kleine Nuance auf. Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking gehören zu seinen sportlichen Betätigungsfeldern. Ansonsten macht er sein Hobby zum Beruf. Er genießt Regionen zu entdecken und zu beschreiben, wie Menschen leben und welche Gedanken sie haben.

Es ist ein warmer, aber wettermäßig etwas durchwachsener Tag, als wir auf den Weg in die Schwemm am Walchsee machen. Über den Bergen zieht die eine oder andere dunkle Wolke auf. Leichter Wind weht dem Duo um die Nase. Mit diesem saugt es die wunderbaren Düfte ein, mit der die blühenden Pflanzen unsere Welt bereichern. Es ist Zeit einzutauchen in die reine pure Natur. Es ist Zeit, unsere Wurzeln so hautnah wie möglich zu spüren und die Ehrfurcht vor unserer Heimat das eine oder andere Mal wieder etwas zu spüren.

Schnell verschmelzen Körper, Geist und Seele mit diesem einzigartigen Ambiente. Die Blick in die Weite der letztendlich doch überschaubaren Landschaft sorgt für ein Glückgefühl der besonderen Art. Mit etwas Phantasie kannst du in diesen knapp eineinhalb Stunden vor deinem geistigen Auge den Gletscher wachsen lassen. Sein Rückzug ist der kreative Ausgangspunkt dieses naturgewaltigen Geschenks. Auch die Seen, die verlandeten, sind in ihren Konturen noch zu erkennen. Was anfangs manchem kaum vorstellbar erscheint, wird beeindruckend schnell Realität: die Geschichte von Milliarden Jahren wird hautnah spürbar.

Fühlen, spüren, loslassen

Auf dem Rundweg spitzen die Sparziergänger immer wieder die Ohren. Sie vernehmen das Summen der vielen kleinen Tierchen und das Rauschen der Gräser. Das Hochmoor wird konstant von einer sanften Prise umarmt. Hinter den Bergen grollt der Donnergott. Auf wundersame Weise stören die nahenden dunklen Wolken gar nicht. Jetzt heißt es einfach nur ein Stückchen Heimat und damit auch die eigenen Wurzeln aufzusaugen und die hektische Welt loszulassen. Es geht hinauf auf den Aufsichtsturm. Der Holzbau öffnet den Gästen auf leicht verdauliche, aber sehr spannende Weise die Brandbreite von Artenvielfalt und Geschichte. Der Blick schweift über die Landschaft. Sie ist manchmal rau, aber verschmilzt meist sanft miteinander.

Herrliche Ausblicke

Obwohl die Schwemm mit ihren 65 Hektar das größte zusammenhängende Moorgebiet Nordtirols ist, kann das Auge dann doch alle geheimen Winkel aufs Korn nehmen. Auf dem Rundweg ist jede kleine Ruhepause, jedes kleine Innehalten Balsam für die Seele. Immer wieder sind andere Blickwinkel zu entdecken. Es ist ein Ort, der an so vielen Stellen, modernes Leben mit purer Naturgeschichte verbindet. Hier schlagen ein paar Golfer ab. Dort sind die Bauern unterwegs, um ihre saftigen Äcker zu bestellen. Mittendrin liegt das dunkle Moor, dessen vielfältiges Leben vielleicht nicht immer zu entdecken, aber stets zu erspüren ist. Mittendrin entdecken die Wanderer uralte Hölzer, die sicherlich viel erzählen könnten, grüne Wiesen und manch klares Wasser, das ruhig vor sich hinschlummert. Die dunklen Wolken beginnen zu weinen. Auf manchen Berg hat sich die Sonne durch das dunkle Grau durchgekämpft und erleuchtet kleine Flecken. Welch herrliches Schauspiel, dass den Regen vergessen lässt. Die innere Ruhe führt die Wanderer zu einem natürlichen Unterschlupf. Die Wanderung durch die Schwemm neigt sich dem Ende. Gleich heißt es wieder: „Willkommen im Jahr 2018, willkommen im wirklichen Leben.“

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