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#wow_kaiserwinkl

Traumhafte Ballonfahrt über dem Kaiserwinkl

Jungfernfahrt des neuen Kaiserwinkl-Ballons

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle, 32. Der Outdoor-Fanatiker ist Wanderer und Bergsteiger aus Leidenschaft und lebt inmitten der Chiemgauer Alpen. Egal wie schwer der Rucksack ist: Die Kameraausrüstung darf nicht fehlen. Seit ein paar Jahren bloggt Andreas auf gipfelfieber.com über das Draußensein und teilt seine liebsten Touren nun auch im Kaiserwinkl-Magazin.

Besser kann man einen neuen Ballon wohl kaum einweihen. Die Jungfernfahrt des neuen Kaiserwinkl-Heißluftballons führt uns einmal quer über das tief verschneite Kaisergebirge.

Wir befinden uns im Jahre 2022 nach Christus. Den ganzen Kaiserwinkl ziert das neue Logo… Den ganzen Kaiserwinkl? Nein! Ein unbeugsamer Ballon hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten.

Hörte muss es korrekterweise aber heißen. Denn nachdem in den letzten Jahren das neue Kaiserwinkl-Logo beinahe überall Einzug gehalten hat, konnte sich auch der Kaiserwinkl-Ballon nicht mehr verstecken. Die neue Hülle sollte eigentlich zum 20. Jubiläum des Alpin Ballooning Events eingeweiht werden. Das beliebte Event fiel allerdings abermals der Corona-Pandemie zum Opfer. Und so erfolgte die Jungfernfahrt des neuen Kaiserwinkl-Ballons beinahe still und heimlich mit einer Fahrt über das vom dicken Schnee überzogene Kaisergebirge.

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Alpin Ballooning

Das Kaiserwinkl Alpin Ballooning findet jedes Jahr im Januar statt. Etwa 50 Ballonfahrerteams aus fünf Nationen treffen sich zwischen Walchsee und Kössen und schwingen sich in die Lüfte. Es werden Wettkämpfe ausgetragen, Passagiere können mit an Bord gehen und den Kaiserwinkl aus einer unbekannten Perspektive erleben. Das Highlight jedes Jahr ist das Night Glowing, bei dem knapp 20 Heißluftballons eine atemberaubende Choreografie hinlegen.

Im Jahr 2021 sollte eigentlich bereits das 20. Jubiläum des von Irmgard Mosers organisierten Heißluftballontreffens stattfinden. Aus hinlänglich bekannten Gründen wurde daraus nicht nur 2021 nichts, sondern auch im darauf folgenden Jahr.

Pilotin Irmi

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Kein Grund für Irmgard Moser zu verzagen. Dann eben im nächsten Jahr. Den neuen Ballon aber hat sie unter ihre Fittiche genommen und die Vorfreude ist ihr beim Ausrollen und Aufbau des neuen Kaiserwinkl-Ballons anzumerken. Ein riesiger Ventilator sorgt dafür, dass sich die Hülle des Ballons unweit des Walchsees nach und nach mit Luft füllt. Lang dauert es nicht und die Form ist erkennbar. Ein bisschen Heißluft schafft den Rest und dann richten sich Ballon und der angehängte Korb auf. Einsteigen und fertig zur Abfahrt.

Start vom Walchsee

Alle in den Korb klettern und dann geht es beinahe unmerklich los. Die uns zu winkenden Zuschauer werden immer kleiner und kleiner. Bald wirken die Häuser, Bäume und vorüberfahrenden Autos als würden sie zu einer Miniaturwelt gehören. Ganz sanft steigen wir höher und höher. Die befürchtete Kälte bleibt aus, auch wenn das Thermometer am Morgen 5 Grad unter Null zeigte. Direkt unter dem Brenner, der den Ballon mit heißer Luft füllt und dosiert von Irmi benutzt wird, ist es angenehm temperiert.

In knapp über 2.000 Meter Höhe setzt plötzlich doch ein kühler Luftzug ein, den Irmi mit einem Lächeln quittiert. „Willkommen in der Nordströmung“, teilt sie uns mit. Jetzt heißt es, sich treiben zu lassen und die Welt unter uns dahingleiten zu sehen.

Über dem Kaisergebirge

Bald schon erreichen wir die ersten Ausläufer des Kaisergebirges. Wir fahren - ein Ballon fliegt nämlich nicht, sondern fährt - über den Heuberg, passieren bald darauf den schmalen Kamm des Zahmen Kaisers. Die so anspruchsvolle Pyramidenspitze schaut von hier oben so harmlos aus.

Weiter geht es über den lang gestreckten Scheibenkogel und den Feldberg, immer auf die zackigen Felsspitzen des Wilden Kaisers zu. Die haben von ihrer eindrucksvollen Form aus mittlerweile knapp 3.000 Metern Höhe so gar nichts verloren. Eher im Gegenteil. Die mit Schnee flankierten Türme aus Stein offenbaren gänzlich neue Eindrücke. Gipfelkreuze lassen sich gerade noch so mit bloßem Auge ausmachen. Auf der Kamera wirken sie wie bizarre Eisskulpturen in einer lebensfeindlichen Welt. Lärcheck, Mauk- und Ackerlspitze, die Törlspitzen und der höchste Gipfel - die Ellmauer Halt - passieren wir und haben plötzlich schon das Nachbartal vor Augen.

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Landung in Oberndorf

Langsam aber sicher sinken wir und können vom Panorama des Wilden Kaisers im Rücken kaum genug bekommen. Die Bäume unter uns werden nach und nach wieder größer und bald setzen wir sanft unweit von Oberndorf auf. Nun heißt es zusammen anpacken und gemeinsam wird die Hülle in wenigen Minuten zusammengelegt. Korb und Ballon werden sicher im abfahrbereiten Anhänger verpackt und wir machen uns zurück in den Kaiserwinkl. Diesmal aber nicht über das Kaisergebirge, sondern drum herum.

Fazit

Eine Jungfernfahrt, die schöner wohl kaum ausfallen könnte. Eine Ballonfahrt ist sowieso schon ein tolles Erlebnis. Eine Ballonfahrt über das tief verschneite Kaisergebirge toppt das aber noch einmal.

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Kaiserwinkl, Wieder zurück am Boden