Wir verwenden Cookies für dein individuelles Surf-Erlebnis, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Verwendung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die Sie ihnen bereitgestellt haben oder die sie im Rahmen Ihrer Nutzung der Dienste gesammelt haben. (inkl. US-Anbietern)

#wow_kaiserwinkl

Frühlingsspaziergang mit Aussicht

Besuch in Schwendt

An diesem Tag habe ich keine größere Wanderung vor. Ich fahre durchs steinerne Tor kommend durch Kössen hindurch und weiter hinauf nach Schwendt. Dieser kleine Ort ist gemütlich und verschlafen. Für Familien bietet sich die Möglichkeit, die Kohlentalrunde zu wandern. Dabei geht´s vom Parkplatz im Dorf hinab, erst ins Mühl- und dann ins Kohlental. Es ist sehr gemütlich und eröffnet auch im Winter eine wunderbare weite Landschaft, in der jeder zur Ruhe kommen kann.

Kaiserwinkl_UliKaiser_Schwendt_07
Kaiserwinkl-winterlichter

Insgesamt offenbart der Kaiserwinkl auch in den touristisch intensiven Monaten viel Platz, um sich vom Alltagstrubel zu erholen. Das Kohlental ist so ein schönes Fleckchen Erde. Immer wieder geht´s entlang des Wassers. Wasser beruhigt doch ungemein – der Quell des Lebens, der so viel Information transportiert. Ich gehe heute nur kurz runter ins Kohlental, mache mich dann mit meinem Freund auf, um den Ort und seine kleinen, aber liebevollen Ecken zu entdecken.

Gemütlicher Dreh- und Angelpunkt

Vom Parkplatz gegenüber der Kirche schaue ich mich um. Weiter ins Land geblickt, erheben sich die wundervollen Anhöhen des auslaufenden Kaisergebirges. Ab und zu rauscht ein Auto vorbei. Alles wirkt ruhig, beschaulich, fast schon meditativ. Ich wandere zum Dorfplatz. Dort begrüßt mich ein Brunnen, dessen Wasser verspielt ins Becken plätschert. Ich schaue mir die schönen Häuser an. Ich kenne Schwendt selbstverständlich auch in den warmen Monaten. Dann erblühen überall Blumen und die prächtigen Bauernhäuser sind bunt geschmückt.

Ich drehe mich vom Brunnen weg und gehe auf die Kirche zu. Sie ist dem heiligen Ägidius geweiht. Vor dem Portal über dem der Glockenturm aus dem Jahr 1686 thront, erhebt sich eine gewaltige Wandmalerei. Christophorus soll die Menschen durch seine Anwesenheit schützen. Er und sein heiliges Pendant, dem die Kirche geweiht ist, gehören zu den 14 Nothelfern. Nach einem Blick in die Kirche mache ich mich mit meinem Freund auf den Weg zum Aussichtskreuz.

kaiserwinkl-ulikaiser-schwendt-03
kaiserwinkl-ulikaiser-schwendt-04
kaiserwinkl-ulikaiser-schwendt-05

Die Frühlingssonne genießen

Es ist ein recht angenehmer Tag, um in aller Ruhe durch die Natur rund um Schwendt zu wandern. Der Name Schwendt entwickelte sich übrigens aus dem Wort »schwenden«, welches für Roden steht.

1180 wurde der heutige zentrale Ort erstmals erwähnt. Ich bin erstaunt, als ich herausfinde, dass Schwendt zunächst in den Aufzeichnungen des Klosters Raitenhaslach auftauchte, denn das frühere Zisterzienserareal ist ein Ortsteil meiner Heimatstadt Burghausen. Das damalige Kloster zählte zu den reichsten seiner Zeit. Seine Besitztümer erstreckten sich bis nach Tirol, weil alle Adeligen sich mit Schenkungen einen Platz auf der Himmelswiese zu erkaufen versuchten.

Doch nun zurück nach Schwendt. Wir erklimmen die kleine Anhöhe, auf der das Aussichtskreuz steht. Ein Hinweisschild im Ortszentrum weist uns den kurzen Weg. Dort angekommen genießen wir den Ausblick. Mein Spezl kennt die Region, da er aus dem benachbarten Unterwössen kommt.

Kaiserwinkl_UliKaiser_Feldalm_Kaeselaibe

Ich blicke hinunter auf Schwendt. Der Himmel ist ein wenig milchig. Dennoch hat sich die Sonne ihren Platz erkämpft. Sie wirkt an diesem Tag sehr mächtig. Die einst so klare »Sonnenscheibe« ist nicht mehr zu sehen. Sie wirkt nicht nur heute wie ein faszinierendes, immer größer werdendes Strahlenmehr, das viel Kraft verbreitet. Nach einiger Zeit des Innehaltens gehen wir weiter und wandern wieder ins Dorf hinunter.

Es wirkt, als ob die Natur kurz vor dem großen Erwachen steht. Ich vergleiche diesen wunderbar warmen Tag mit dem langsamen Wachwerden kurz vor dem Aufstehen. Die Übergangszeit zwischen Winter und Frühling ist herrlich: Die Winterruhe findet langsam ihr Ende und der neue bäuerliche Zyklus des Bestellens beginnt.

Uli Kaiser

Uli Kaiser

Uli Kaiser, 51, freier Journalist für Sport, Wirtschaft und Kultur, hat in seinem Leben zahlreiche Leistungssportler hautnah begleitet. Er genießt das Leben in der Natur und saugt jede kleine Nuance auf. Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking gehören zu seinen sportlichen Betätigungsfeldern. Ansonsten macht er sein Hobby zum Beruf. Er genießt Regionen zu entdecken und zu beschreiben, wie Menschen leben und welche Gedanken sie haben.

Datenschutz *

Ich akzeptiere die Datenschutzbestimmungen