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Bike und Hike zur Rudersburg

Über den Wolken

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle

Andreas Gruhle, 32. Der Outdoor-Fanatiker ist Wanderer und Bergsteiger aus Leidenschaft und lebt inmitten der Chiemgauer Alpen. Egal wie schwer der Rucksack ist: Die Kameraausrüstung darf nicht fehlen. Seit ein paar Jahren bloggt Andreas auf gipfelfieber.com über das Draußensein und teilt seine liebsten Touren nun auch im Kaiserwinkl-Magazin.

Genau auf der Grenze zwischen Tirol und Bayern gelegen, wirkt die Rudersburg wie eine Grenzburg. Mit nur 1.430 Meter Höhe ist sie zwar nicht sonderlich hoch, trotzdem hat man oben aber beinahe alles im Blick.

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Dichter Nebel herrscht als ich in Walchsee das Mountainbike aus dem Kofferraum befreie und mich langsam startklar mache. Die Temperaturen pendeln sich bei knapp 0 Grad Celsius ein. Es ist richtig frisch. Ein typischer Novembertag eben.

Erst langsam fährt der Körper hoch. Tritt für Tritt in die Pedale geht es mit bedachtem Tempo aufwärts in Richtung Riederalm und Ottenalm. Der Forstweg, der in wenigen Wochen als Schlittenabfahrt dienen wird, hat eine angenehme Steilheit, so dass nicht schon an der Ottenalm alle Körner verschossen sind.

Etwa 25 Minuten dauert der Anstieg zum breiten Sattel, wo die gemütliche Alm liegt und der dicke Nebel längst verlassen ist. Zur Rechten ragt die Harauer Spitze auf. Die Klettersteige an deren Nordseite, die sonst für gehöriges Schwitzen sorgen würden, schlummern bereits gemütlich im Winterschlaf.

Nach einer kurzen Abfahrt heißt es schnell wieder, in die niedrigen Gänge zu schalten und weiter zu treten und zu treten. Hier treffe ich auch auf den Weg, der von Kössen aufwärts führt. Und erspähe schon Minuten später mein Tagesziel.

Die Rudersburg

Steil abfallende Felswände stürzen an der Südseite nach unten. Von weitem wirkt die Rudersburg wie ein Tafelberg, denn oben schaut es eher nach Plateau statt nach richtigem Gipfel aus.

Die Forststraße macht nun einen weiten Bogen, holt lang aus und führt so in gemächlicher Steigung an der Unteren Notheggeralm vorbei. Kurz vor Erreichen der Naringalm weisen die Schilder nach links. Ein letzter Anstieg später und das Mountainbike hat erstmal ausgedient und wird deponiert.

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stufen

Sturm auf die Burg

Was bis hier her noch relativ unspannend war, schlägt nun ins Gegenteil um, denn es gilt die Festung Rudersburg über die Westseite zu bezwingen, die einen kleinen Durchschlupf zu versprechen scheint. Hoffentlich ist sie nicht zu stark bewacht, denke ich mir.

Die stillen Wächter stellen sich als Bäume heraus, die im zugigen Novemberwind sanft hin und her wippen. Abschrecken tun sie mich nicht, nur der Steig, der im Wald erst gemächlich aufwärts führt und sich später mächtig steil durch die Latschen windet, entfaltet so etwas wie eine abweisende Wirkung. Immer wieder glitschiger, abgegriffener und speckiger Fels machen das Erstürmen der Burg gar nicht so einfach. Trittsicherheit ist am letzten steilen Zustieg so ein willkommener Begleiter.

Sind die letzten steilen Stufen überwunden, ist das Ziel bald erreicht und der Gipfel nahe. Auf den letzten Metern öffnet sich die Latschengasse und gibt den Blick auf das stattliche Gipfelkreuz frei. Und nicht nur das. Ein 360 Grad-Panorama gibt es vom Gipfel der Rudersburg und so ist tatsächlich alles im Blick. Nur die Talorte vom Kaiserwinkl liegen unter dem dichten Wolkenteppich während oben die Sonne scheint.

Rasant ins Tal

Zurück zum Mountainbike geht es über den gleichen Weg. Von dort wird es rasant, denn es wartet nur ein kurzer Gegenanstieg zur Ottenalm. Ansonsten heißt es, das Rad laufen zu lassen und so dauert es nicht lang und der Ausgangsort in Walchsee ist wieder erreicht.

Bei der Abfahrt bietet sich auch noch ein kurzer Abstecher zur Wetterfahne an. Hierfür wird das Bike bei der Naringalm deponiert und nach einem letzten Aufstieg über sanftes Almgelände ist das Gipfelchen, wo eben eine Wetterfahne statt einem Gipfelkreuz den höchsten Punkt ziert, erreicht.

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Fazit

Die Erstürmung der Rudersburg ist etwas für den Start oder das Ende des Wanderjahres und wie es sich für eine Burg gehört, auch gar nicht so einfach. Beim letzten Anstieg zum Gipfel bedarf es Trittsicherheit. Belohnt wird man mit einem tollen Panorama, das von den Berchtesgadener Alpen bis tief hinein ins Inntal reicht.