Essbare Frühlingspflanzen
Gesundes und Leckeres aus Wald und Flur
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Corinna Ellmer, 38. Als Mama einer 7-jährigen Tochter ist Corinna viel draußen in der Natur unterwegs. Beim Spazierengehen, Wandern und Radfahren findet sie den Ausgleich zur Arbeit am Computer. Neben ihrem Job lebt sie ihre kreative Ader auch gerne bei verschiedensten DIY-Projekten aus und ist dabei immer auf der Suche nach neuen spannenden Ideen.
Nach den kalten Wintermonaten zieht es uns alle wieder mehr hinaus in die Natur. Und um unseren Vitaminhaushalt im Frühling wieder auf Vordermann zu bringen, können wir die Spaziergänge gleich auch noch zum Sammeln nutzen. Hier findet ihr eine Liste mit 6 Wildkräutern, die perfekt dazu geeignet sind, euren Speisezettel zu ergänzen und abwechslungsreicher zu gestalten.
Aber denkt daran: wie immer beim Selbersammeln gilt – nur das mitnehmen, was ihr auch wirklich sicher bestimmen könnt! Wenn ihr euch unsicher seid, lasst die Pflanzen lieber stehen und geht kein Risiko ein.
Bärlauch – Allium ursinum
Dieser leckere Frühlingsklassiker schmeckt sowohl als Brotaufstrich, in Suppen, als auch als Beilage zu Nudeln, Knödeln oder Ähnlichem. Aufgrund seines intensiven Geruches und seiner Tendenz, in großen Teppichen aufzutreten, lässt sich der Bärlauch schnell und in ausreichender Menge finden.
Verwechslungsgefahr besteht hier mit dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen, die beide giftig sind. Mit ein bisschen Übung lassen sich die drei Pflanzen aber gut unterscheiden:
- Die Blätter des Bärlauchs riechen beim Zerreiben stark nach Knoblauch, die Blätter von Maiglöckchen und Herbstzeitlose sind geruchslos.
- Beim Bärlauch wächst ein einzelnes Blatt an einem Stiel aus dem Boden, beim Maiglöckchen sitzen zwei Blätter an einem Stiel und bei der Herbstzeitlosen wachsen die stiellosen Blätter direkt aus einer Rosette, in deren Mitte sich die erst im Herbst aufblühende Fruchtkapsel befindet.
- Bärlauchblätter haben eine matte Blattunterseite. Bei Maiglöckchen ist die Unterseite dagegen glänzend. Bei der Herbstzeitlosen glänzen beide Blattseiten.
Sauerampfer – Rumex acetosa
Der angenehm saure Geschmack dieser eher unscheinbaren Pflanze verleiht Wildkräutersalaten oder Aufstrichen einen gewissen Pepp. Ihr findet den Sauerampfer auf Wiesen mit verdichtetem Boden, wie zum Beispiel Weiden. Im Gegensatz zum ebenfalls auf Weiden anzutreffenden Stumpfblättrigen Ampfer, der weniger schmackhaft ist, hat der Sauerampfer spitz zulaufende Blätter, die am Stiel noch einmal in zwei nach unten zeigende Zipfel auslaufen.
Löwenzahn – Taraxacum officinale
Die großen, auffällig gelben Blüten des Löwenzahns sind uns wohl allen bekannt. Dass sie sich auch in Salaten und Suppen gut machen und zu Gelee und Marmelade verarbeitet werden können, ist vielleicht weniger gegenwärtig. Mit ihrem würzigen, zartbitteren Geschmack sind auch die Blätter des Löwenzahns eine tolle Ergänzung für Salate oder können als Spinatersatz gekocht werden.
Hirtentäschel – Capsella bursa-pastoris
Diese eher unauffällige Pflanze mit den charakteristischen, herzförmigen Samenkapseln ist eigentlich fast überall auf Wiesen, Äckern oder in Gärten zu finden. Die jungen Triebe, Blüten, Knospen und Blätter schmecken roh in Salaten oder auch gekocht in Gemüsemischungen. Die herzförmigen „Täschchen“ haben ein zartes Nussaroma und können perfekt zum Verfeinern von Salaten eingesetzt werden.
Huflattich – Tussilago farfara
Die offenen Blüten, Stängel und Knospen des Huflattichs machen sich nicht nur optisch gut in Salaten, sondern enthalten auch noch eine Menge wichtiger Mineralstoffe. Alternativ können die Blätter und Blüten auch frisch oder getrocknet zu einem tollen Hustentee verarbeitet werden.
Schlüsselblume – Primula veris
Die hübschen gelben Blüten eignen sich mit ihrem honigsüßen Geschmack gut als Dekoration auf Süßspeisen. Außerdem können sie zu einem leckeren Tee verkocht werden, der zur Linderung der Beschwerden bei hartnäckigem Husten eingesetzt wird. Die Blätter der Schlüsselblume können für Salate oder als Spinatersatz verwendet werden.
Da die Schlüsselblume aufgrund des Rückgangs magerer Wiesen in Österreich bereits regional gefährdet ist, sollte man sie nur in geringen Mengen und am besten im eigenen Garten pflücken.
Also dann: Hinaus in die Natur, genießt die frische Frühlingsluft und haltet die Augen offen!