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Faszinierendes Kaiserbachtal

Wanderung in herrlicher Natur

Uli Kaiser

Uli Kaiser

Uli Kaiser, 51, freier Journalist für Sport, Wirtschaft und Kultur, hat in seinem Leben zahlreiche Leistungssportler hautnah begleitet. Er genießt das Leben in der Natur und saugt jede kleine Nuance auf. Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking gehören zu seinen sportlichen Betätigungsfeldern. Ansonsten macht er sein Hobby zum Beruf. Er genießt Regionen zu entdecken und zu beschreiben, wie Menschen leben und welche Gedanken sie haben.

Der Kaiserwinkl bietet viele schöne Ecken. Eines davon ist das Kaiserbachtal. Der kleine Bach plätschert gemütlich vor sich hin, als wir auf dem großen Parkplatz vor dem Beginn der Wanderrunde ankommen. Ganz sanft ziehen dünne Nebelschwaden übers Wasser. Oberhalb ragen Teile des herrlichen Kaisergebirges in den Himmel. Die Spitzen werden von einem strahlenden blauen Himmel sanft ummantelt. Schöner kann eine solche Wanderung nicht beginnen.

Als wir losfuhren, strahlten wir mit der Sonne um die Wette. Einen Schluck Frühling goss uns Petrus in die Freudenbecher. Kurz vor Schleching kroch eine spektakuläre Nebelschwade über die Berge. Sie schien vor der Sonne zu flüchten, die sie gierig aufsog. "Ja", dachte ich mir, "besser kann es doch gar nicht beginnen. Dann ist es drinnen sicherlich wunderschön." Diese Vision stellte sich als Trugschluss heraus. Angekommen in Kössen senkte der Nebel seine graue Hand immer tiefer und wir sahen immer weniger. Es war unwirklich, weil wir oberhalb die Sonne sahen und diese sich ganz mühsam Durchblick verschaffen wollte. Trotzdem schien die Wetterlage wie betoniert.

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Ein Geschenk am Ende

Mutig fuhren wir weiter durch den Wald, der sich entlang der Bundesstraße schlängelte. Irgendwann – vielleicht 150 Meter vor dem Parkplatz – riss es plötzlich auf. Klarer Himmel. Dunkelblau. Sonne satt oberhalb des Tals. Das macht Freude und bringt Schwung für diese herrliche Wanderung. Wir wandern nahezu ganz alleine durch die sanfte Winterlandschaft. In der Tat sehen wir Schnee und wir dürfen sogar im winterlichen Weiß ein klein bisschen versinken. Einfach schön ist es. Die Wanderung ist ein wahres Geschenk am Ende des nebligen Anfahr-Abenteuers. Mein Herz geht auf. Jetzt kann ich viele Fotos schießen. Fotos, die einfach Lust auf mehr machen.

Wenn weniger mehr ist

Im Grunde stellt sich sehr schnell heraus, dass diese Wanderung vor allem eines ausmacht: weniger ist mehr. Du selbst brauchst nur dich. Du wanderst ruhig dahin. Manchmal knirscht der Schnee unter deinen Schuhen. Dieses Knirschen gehört einfach zur Winterzeit dazu. Ich mag den Schnee und vor allem hier ist er ein gern gesehener Gast. Unsere Schritte führen uns durch den Wald entlang des Baches. Sein sanftes Rauschen klingt so friedlich. Doch Wasser verfügt über eine enorme Kraft, wenn es in größere Massen daherkommt. Früher nutzten die Leute entlang des Baches diesen Weg als Transportmittel, um die Baumstämme ins Tal zu bringen. An diesem herrlichen Tag sorgt der Bach für innere Entspannung und für eine Verbindung zwischen der Natur und uns. Nein: Es braucht niemanden, der mir erklärt, wie wichtig die Umwelt ist. Diese Verbindung spüre ich nur allzu gerne. Ob in Begleitung oder alleine ist dabei egal.

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Hohe Berge, weite Wiesen

Wir wandern weiter. Der Weg ist nicht schwierig. Es bleibt viel Zeit links und rechts zu beobachten. Alles, was gut tut. Es tut gut, wenn ich meine Blicke entlang der Felsmassive wandern lasse. Hoch geht's hinauf. Es ist beeindruckend. Nein, ich komme mir nicht klein vor. Alles, was mir in solchen Momenten durch den Kopf geht, ist: Es ist ein Geschenk, in einer solchen Region leben zu dürfen. Die Höhe der Berge ist wie die Weite des Meeres. Kaum greifbar, aber in jedem Moment sofort spürbar. Weil ich von der Macht der Natur ergriffen bin. Angekommen an einer Lichtung, heißt es nun innehalten. An dieser Stelle sauge ich die Weite der Natur auf. Es ist ein wenig, wie wenn ich mit dem, was ich sehe eins werde. In diesem Szenario zerfließe. Im Fluss sind wir auch, als wir nach unten gehen. Von oben kommen Skifahrer. Mit einem munteren Juchizer sausen sie vorsichtig an uns vorbei. Jeder schaut auf den anderen. So ist es doch schön. Leben und leben lassen. Das ist das Motto eines Kaisers im Kaiserwinkl.