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#wow_kaiserwinkl

Hochkössen on board

Als ich nach 5 Jahren mein Snowboard einpackte

Caroline Fellinger

Caroline Fellinger

Caroline Fellinger, 41. Ist sie beruflich als Geschäftsführerin einer Kreativagentur viel in der virtuellen Welt unterwegs, genießt sie in ihrer Freizeit lieber die Natur – gleich, ob Berge, Flüsse, Seen und Wälder – Hauptsache, draußen. Beim Wandern, schwimmen, Kajak und Kanufahren im Sommer, Snowboarden und Skifahren im Winter ist sie immer auf der Suche nach Neuem.

Zugegeben das letzte Mal, dass ich mein Snowboard einpackte, ist schon richtig lange her – 5 Jahre mindestens. Als Jugendliche war ich ein paar Jahre nur mit dem Board unterwegs, aber als mein Sohn zum Skifahren anfing, war es mit zwei Brettern doch wesentlich einfacher. So geriet das Snowboard mehr und mehr in Vergessenheit und verstaubte still in einer Ecke im Keller. Ein Umstand, der sich dringend ändern muss, wie ich fand.

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Dieses Wochenende hatte ich Zeit, ich war allein und konnte tun und lassen, was ich wollte. Kurz entschlossen packte ich mein Board ein und zwar nur mein Board um nicht in letzter Minute kneifen zu können und machte mich auf zu einem Tagesausflug nach Kössen, genauer gesagt auf den Unterberg - Hochkössen. Voller Vorfreude stieg ich ins Auto und fuhr bei Regen in Salzburg los, in der Hoffnung, dass es in Tirol schneien würde. Aber leider erfüllte sich meine Hoffnung nicht, es regnete auch bei der Talstation. Egal, dachte ich, und löste statt einem Tagesticket eine 4-Stunden-Karte.

Motiviert stieg ich in die Gondel und fast unmerklich hörte während der Bergfahrt der Regen auf. Oben angekommen konnte ich es kaum glauben – es erwartete mich strahlender Sonnenschein und so ließ ich meinen Blick erstmals über das atemberaubende Bergpanorama schweifen. Ich weiß nicht, wie es euch so geht, wenn ihr euch umblickt und rund um euch ein Berggipfel nach dem anderen emporragt – für mich ist das immer ein sehr demütiger Moment, wo alles andere einfach unbedeutend wird und ich voll und ganz von der Natur eingenommen werden.

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Die ersten Schwünge

Nachdem ich den Ausblick genossen habe, schalte ich mein Board an und plötzlich kam Panik auf: „Wo sind meine Ski? Wo sind meine Stecken? Wie bin ich bloß auf diese idiotische Idee gekommen? Ich weiß doch gar nicht mehr wie das geht...“ Aber kneifen gilt nicht, also rutsche ich die ersten Meter runter – fühlt sich gar nicht so schlecht an. Aber ein Schwung wäre nicht schlecht, also Augen zu und… Purzelbaum. Das war wohl nichts. Nächster Versuch, in die andere Richtung und platsch. Wieder lande ich unsanft im Schnee.

Macht nichts, denke ich mir und versuche es wieder und ganz langsam, aber auf keinen Fall unbemerkt, kommt das Gespür zurück. Ich muss an meine erste Snowboard-Stunde denken, mit Kisten tragen und Gewicht verlagern und es funktioniert. Ich mache einen Schwung nach dem anderen und fange an es zu genießen. Natürlich schmeißt es mich noch ein paar Mal ordentlich in den Schnee, aber ich bin ja gottseidank nicht aus Zucker.

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Von traumhaften Pisten und Wetterspektakeln

Der Schnee an diesem Tag war einfach perfekt – fest, aber nicht eisig und die Pisten waren super präpariert. Es waren kaum Mugeln (kleine Hügel), was für mich an diesem Tag sehr wichtig war. Schnell hatte ich meinen Lieblingshang gefunden, den ich mit Begeisterung auf und ab fuhr. Nur einmal habe ich mich „verirrt“ und bin auf eine schwarze Piste gekommen, die mir mit dem Board dann doch – im wahrsten und im übertragenen Sinn – zu steil war. Aber runtergekommen bin ich auch, irgendwie.

Das Wetter zeigte sich an diesem Tag auch von allen Seiten. Der anfängliche Sonnenschein wich hin und wieder zu dicken Nebelschwaden. Es schien fast als wollten die Berge verstecken spielen. Gottseidank hat sich der Nebel auch immer wieder schnell verzogen, sodass die Sicht meist super war und ich den Blick genießen konnte. Und wenn sie doch eingeschränkt war, beruhigte es mich sehr, von allen Seiten mahnende Worte zu hören, wie man auch bei diesen Bedingungen sicher hinunter fährt.

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Der letzte Einkehrschwung

Ich habe vom Snowboarden an diesem Tag gar nicht genug bekommen. Meine 4-Stunden-Karte habe ich wirklich bis zur letzten Minute ausgenützt. Bei der letzten Bergfahrt stand „Verbleibende Zeit: 1 Minute“. Zur Belohnung bin ich vor der letzten Abfahrt noch in die Bärenhütte eingekehrt und wurde positiv überrascht: Hier wird tatsächlich selbst gekocht. Es gibt nichts Besseres als eine richtig kräftige Rindssuppe mit feinen Fritatten und auch die Schnitzel von meinen Tischnachbarn waren frisch rausgebacken.

Bestens gestärkt genoss ich meine letzte Abfahrt in vollen Zügen und fuhr glücklich um zwei Erkenntnisse reicher nach Hause:

  • Ich komme wieder – als Tagesausflug von Salzburg ist Kössen schnell und einfach zu erreichen. Die Pisten sind super, die Leute freundlich und das Essen gut. Was will man mehr?
  • Das Board kommt (wieder öfter) mit. Das Snowboarden hat mir richtig viel Spaß gemacht, es ist eine lustige Abwechslung und ein ganz anderes Feeling. Aber meine Skier verstauben deswegen sicherlich nicht in der Ecke!