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#wow_kaiserwinkl

Oma, Opa und der Kaiser

Familientaugliche Winterwanderung auf die Taubenseehütte

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Sophie und Louise

Sophie und Louise, 33 und 4 Jahre, sind als Mutter-Tochter-Gespann fast täglich in der heimischen Bergwelt unterwegs. Über ihre Erlebnisse beim Bergsteigen, Wandern, Klettern und Radeln und berichten sie auf ihrem Instagram-Kanal @alpenbaby

Wir lassen uns nicht abschrecken von den frühlingshaften Wintertagen und schnüren eben unsere Wanderschuhe. Unser heutiges Ziel: die Taubenseehütte bei Kössen.

Es ist ein strahlend sonniger Tag, tiefblau leuchtet der Himmel über uns.
Oma und Opa sind zu Besuch und gemeinsam mit unserer vierjährigen Tochter Louise wollen wir Opas Geburtstag in den Bergen feiern.

Die perfekte Familienwanderung

Und wo geht das schöner, als bei einer Wanderung auf die Taubenseehütte?
Wahnsinnig gute Tiroler Küche, eine traumhafte Aussicht, ganzjährig geöffnet und ein kleiner Kinderspielplatz vor der Türe - kombiniert mit einer abwechslungsreichen, kurzen Wanderung, die auch vierjährige Beinchen -fast- schaffen. Was will man mehr?

Die Wanderung zur Taubenseehütte ist definitiv eine der schönsten familientauglichen Touren im Kaiserwinkl.

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Eine Hütte zwischen den Welten

Zwischen Chiemgauer und Kitzbüheler Alpen gelegen, ist die Taubenseehütte von verschiedenen Seiten zu erreichen.
Als einfacher Wanderweg, oder anspruchsvolle Bergtour - die Taubenseehütte hat wirklich für jeden Bergfreund den richtigen Aufstieg zu bieten.
Auf bayrischer Seite beginnt die Wanderung in Schleching, Oberwössen, oder in Reit im Winkl, auf österreichischer Seite startet man meist in Kössen - so wie wir heute.

333 Höhenmeter bis zum Ziel!

Von Kössen aus schlängelt sich die Fahrstraße immer weiter hinauf, wir passieren wunderschöne Bauernhöfe, bis wir den Parkplatz Schaffler am Mühlberg erreichen.
Von hier aus trennen uns noch exakt 333 Höhenmeter von der Taubenseehütte.

Eine perfekte Distanz für unsere vierjährige Tochter Louise. Mehr ist in diesem Alter einfach nicht drin. Kraxe, Trage und Co. sind in diesem Alter schön langsam zu schwer für die tragenden Eltern, sodass die Wanderungen mittlerweile möglichst kurz sein müssen.
Und dazu möglichst spannend. Und das bietet der Weg zur Taubenseehütte auf jeden Fall.

Wir starten unsere Wanderung in nordöstliche Richtung entlang eines Waldstücks. Den Wilden Kaiser fest im Blick, steilt der Forstweg immer mehr an. Louise ist voll motiviert und erklärt Oma alles über Füchse, Wölfe und Bären, während sie tapfer den steilen Weg hinauf wandert. Dabei fragt sie Oma Löcher in den Bauch, warum denn der Taubensee nun Taubensee heisst, und ob dort die Tauben zum Baden hinfliegen, oder der See etwa taub ist.

Der Weg schlängelt sich weiter hinauf und hinab, bis wir schon bald die unbewirtschaftete Hirzinghütte erreichen.

Schneeballschlacht im Unterhemd

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Im Schatten der Hütte findet Louise Schnee und zettelt direkt eine Schneeballschlacht an - im Unterhemd! Schon bald sind wir alle kalt und nass. Weiter geht’s - wandern wärmt!

Über einen breiten Almrücken schlängelt sich nun ein schmaler Weg hinauf bis zur Hütte, die wir bereits oben auf dem Rücken erspähen. Der Steig ist durchsetzt mit Steinen und Wurzeln, wir suchen Wichtelhäuser und zählen Wegmarkierungen. Das ist so spannend, dass Louise das Gehen fast vergisst. Dennoch legen wir zwischendurch eine kleine Tee-Pause ein. Der Blick ist einfach zu schön, um ihn so schnell vorbeiziehen zu lassen. Die schroffen Gipfel des Wilden Kaiser heben sich im Gegenlicht ab, die majestätischen Umrisse von Großglockner und Großvenediger zeigen sich im Hintergrund - im Tal erkennt man unseren Ausgangsort Kössen.

Der Apfelstrudel ruft!

„Mamaaa, mach schneller, der Apfelstrudel wird sonst kalt!“

Ihr merkt, Louise ist schon ein kleiner Berg-Profi und weiß definitiv, worauf es ankommt beim Bergsteigen. Apfelstrudel. Recht hat sie.
Die kleinen Beine sind nun doch müde, zum Glück freut sich Opa, seine kleine Enkelin auf seinen Schultern tragen zu dürfen. Märchengeschichten einer Vierjährigen inklusive.

Die letzten Meter zur Hütte muss Louise dann aber doch selbst gehen, nicht, dass jemand sieht, dass sie getragen wurde. Sie biegt direkt zu dem kleinen Spielplatz ein, während wir ein Traumplatzerl an der sonnigen Hauswand ergattern.

Apfelstrudel, Heidelbeerkuchen, Kaffee und Schiwasser - eine perfekte Geburtstagstafel für Opa wird schon bald für uns aufgedeckt.
Verführerisch duften Schnitzel, Kaspressknödel und Kaiserschmarrn vom Nebentisch hinüber, aber wir bleiben heute stark - immerhin will Oma heute Abend noch aufkochen.
Das darf man sich nicht entgehen lassen!

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Kleinod Taubensee

Frisch gestärkt wollen wir die letzten 500 Meter der Wanderung über den fast flachen Weg zum Taubensee in Angriff nehmen. Aber Louise streikt. Sie will ins Tal. Keinen Meter mehr weiter. Und wer Kinder hat, weiß: da hat man keine Chance.

Absolut idyllisch liegt der Taubensee in einer kleinen Senke. Ruhig ist es hier, absolut still. Im Sommer entdeckt man kleine Krebse im glasklaren Wasser, Bänke laden zum Verweilen ein. Jetzt liegt sicher eine kleine Eisschicht auf dem See - und vielleicht entdeckt man sogar die Waldwichtel beim Eislaufen?

Mamas „G’schichtln“ sind Louise völlig egal. Sie will runter. Also gut.
Wanderstock in die kleine Hand und los geht’s. Wir sausen dem Sonnenuntergang entgegen, singen Geburtstagslieder und genießen das weiche Winterlicht, das noch immer unsere Nasenspitzen wärmt.

Nach nur 40 Minuten sind wir zurück am Parkplatz. Die Sonne ist verschwunden, Nebel legt sich über das Tal, die Kälte kommt zurück.

Wie ein kleiner Frühlingstraum kommt sie uns vor, unsere Geburtstagswanderung.