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#wow_kaiserwinkl

Plitsch, platsch, nass.

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Sophie und Louise

Sophie und Louise, 33 und 4 Jahre, sind als Mutter-Tochter-Gespann fast täglich in der heimischen Bergwelt unterwegs. Über ihre Erlebnisse beim Bergsteigen, Wandern, Klettern und Radeln und berichten sie auf ihrem Instagram-Kanal @alpenbaby

Actionreicher Badespaß und Skigaudi am Walchsee.

Es ist heiß geworden im Kaiserwinkl. Der Schnee schaut zwar noch von den Gipfeln des Kaisergebirges herunter, aber unten im Tal stöhnen die Bewohner über die erste große Hitzewelle des Jahres. Alles geht deswegen ein wenig langsamer und sogar die Kühe, die hier überall auf den saftigen Weiden stehen, scheinen unter der Hitze zu ächzen.

Bei diesem Wetter haben sogar wir überhaupt keine Lust aufs Wandern. Wir wollen einfach mal einen ganz entspannten Tag am See verbringen. Ganz gemütlich, ohne Action, ohne Stress.

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So richten wir uns ein Picknick und unsere Tochter Louise (2,5 Jahre alt) packt ganz aufgeregt Badeanzug, Schwimmflügel und Schwimmreifen zusammen. Obwohl wir noch nicht mal gefrühstückt haben, steht sie schon startklar an der Haustüre und will jetzt sofort los: „In Walchsee mit Enten baden“. Bei unserem letzten Ausflug zum Walchsee hatten wir nämlich Besuch von einer Entenfamilie inklusive Babys - die haben Louise schwer beeindruckt.

Wir fahren heute mit dem Rad von zuhause bis in den Ortskern von Walchsee und stellen unsere Räder an der Kirche ab. Louise rennt sofort los in Richtung See und sucht die Enten. Zum Glück sind sie noch da und keine Minute später ist sie auch schon drin im kühlen Nass, zusammen mit ihrem gelben Schwimmreifen.

Skifahren auf der Hitzewelle

Direkt neben unserem Badeplatz machen sich am Wassersportzentrum Karl2o gerade ein paar Wasserskifahrer startklar und rauschen los für ein paar Slalom-Runden über den See. „Hää? Skiifahrn? Aber es ist doch kein Schnee im See. Ist doch schon geschmelzt!“ bemerkt Louise passenderweise. Stimmt. Aber hier in Tirol geht das Skifahren auch im Sommer! Wie sollte denn ein waschechter Tiroler auch sonst die „zachen“ Monate ohne Schnee überstehen? Und da mein Mann sowieso noch nie auf Wasserski stand, entschließt er kurzerhand, heute mal eine Proberunde zu fahren.

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Im Wassersportzentrum Karl2o kann nämlich jeder ganz spontan und ohne Vorkenntnisse bei einem Schnupperkurs seine sommerlichen Skikünste ausprobieren.

Der Name Karl2o geht auf den Walchseer Pionier Karl Karl (1906-1983) zurück, der bereits in den 50iger Jahren einen Bootsverleih gegründet hat und das Wasserskifahren vom Boot aus anbot. Seit über 100 Jahren befindet sich der See im Familienbesitz und bereits 1928 wurde hier von der Familie Karl das erste Strandbad gegründet, in dem Männer und Frauen gemeinsam baden konnten.

Skilehrer in Schwimmweste

Unser heutiger „Skilehrer“ heißt Stefan und schaut tatsächlich aus wie ein waschechter Skilehrer. Braun gebrannt, kernig und ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Na, da kann ja nix mehr schiefgehen!

Stefan erklärt am Steg, wie man den Start hinter dem Motorboot am besten meistert und gibt Tipps für die perfekte Haltung auf den breiten Latten. Dann kann es auch schon losgehen. Louise und ich bleiben am Ufer und beobachten von hier aus, wie das Boot langsam Fahrt aufnimmt und Papa elegant aus dem Wasser zieht. Schon cool, dieses Skifahren ohne Schnee, oder Louise? Die steht neben mir und start völlig gebannt aufs Wasser, wo das Boot mit Papa seine Runden dreht. Eine schönere Kulisse kann man sich zum Wasserskifahren auch wirklich nicht ausmalen. Hinter dem türkisblauen See ragen die Spitzen des Zahmen Kaiser in den Himmel, gesäumt von saftig grünen Almwiesen.

Jetzt hat mich auch das Wassersport-Fieber gepackt und ich beschließe, mir ein Stand-Up-Paddle Brett auszuleihen, um damit eine Runde über den See zu drehen. Was für ein Ding? Na, diese riesengroßen Surfbretter, auf denen man steht und mit einem großen Paddel vorwärts kommt. Das ist ein bisserl ruhiger als Wasserskifahren, aber definitiv nicht minder anstrengend.

Wer noch nie auf einem Brett stand, wird ein paar Minuten brauchen, um einen sicheren Stand zu finden. Am Anfang ist es durchaus komisch, wenn sich plötzlich alles unter einem bewegt. Zum Glück sind die Bretter so groß und stabil, dass man schon bald problemlos seine Mitte gefunden hat und sofort losfahren kann.

Mit dem Stand Up Paddle unterwegs

Ich habe schon einige Erfahrung auf dem Brett, sodass ich Louise direkt mitnehme zu einer kleinen Spritztour über den See. Bewaffnet mit ihren Schwimmflügeln sitzt sie nun vorn bei mir am Brett und wir schippern gemeinsam gemütlich über das kühle Nass. Zum Spaß trällere ich laut italienische Balladen und erzähle Louise, ich sei ihr venezianischer Gondolière, der sie zur nächsten Pizzeria fährt.

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Pizza ist Louise egal, sie will ihre Enten.

Etwas rechts des Sees befindet sich eine kleine Insel, auf der die Enten ihr Zuhause haben. Klar, dass wir direkt Kurs auf die Insel nehmen, sodass Louise die Enten zuhause besuchen kann. Aus sicherer Entfernung beobachten wir die Schwimmversuche der kleinen Entlein, bis plötzlich ein blaues Boot auf uns zukommt.

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Platsch… macht es laut neben uns und plötzlich taucht Papa neben uns auf. Louise fällt vor Schreck fast vom Brett, verfällt dann aber in lautes Lachen, als sie ihn sieht. „Ich wollte immer schon mal Boot fahren!“ grinst er und hat sich tatsächlich eines dieser kleinen blauen Elektroboote ausgeliehen, um uns zu erschrecken.

„Will aaaaaauch!“ tönt Louise und will sofort ins Boot einsteigen. Rund um die Insel ist das Wasser ohnehin so flach, dass es uns nur bis zum Bauch reicht. So können wir locker ab- und aussteigen und die Gefährte wechseln. Louise fährt nun also eine Runde Boot mit Papa, ich paddle noch weiter mit meinem SUP über den See.

Kleiner Kapitän auf Hoher See

Der Blick hinauf zum Zahmen Kaiser ist einfach so herrlich, dass ich mich kaum sattsehen kann. Irgendwann sitze ich einfach nur noch auf meinem Brett und schaue – so schön ist es.

Louise reißt mich jäh aus meinen Tagträumereien, als sie jauchzend auf mich zufährt: „Ich kann leeenkeeen!“ Das Boot ist wirklich so leicht zu fahren, dass Louise auf Papas Schoß das Steuer übernehmen durfte. Natürlich ist sie jetzt stolz wie ein Hochseekapitän.

Frau Kapitän lädt mich ein, eine Runde mit ihr zu drehen. So tauschen wir im flachen Wasser erneut die Plätze und überlassen Papa das SUP, während wir unsere Mädelsrunde über den See drehen. Vor uns der Unterberg, links die Kirche von Walchsee, hinter uns der Kaiser und rechts der Tiroler Heuberg. Welch eine Kulisse!

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Gemütlich steuern wir unser Kreuzfahrtschiff zurück in den Hafen, wo Papa schon auf uns wartet.
Wir schauen noch eine Weile den anderen Wasserskifahrern und Stand Up Paddlern zu und springen dann nochmal alle gemeinsam in den See. War wohl nix mit unserem gemütlichen Tag am See, frei von Action. Umso besser! Denn wer kann schon von sich behaupten, dass er bei der größten Hitzewelle des Jahres in den Tiroler Bergen zum ersten Mal beim Skifahren war?

Karl2o Wassersportzentrum und Bootsverleih
Kirchgasse 7
A-6344 Walchsee

Wasserskifahren am Walchsee: Schnupperkurs mit Anleitung (max. 3 Versuche):
€ 21,- mit Kaiserwinkl Card € 19,-
Verleih von Stand Up Paddles, Elektro- und Tretbooten. (gebührenpflichtig)

Der Walchsee befindet sich in Privatbesitz, die Benützung des Sees mit einem Privatboot oder SUP ist kostenpflichtig (€ 3,00/ Tag). Tickets können beim Karl²O Wassersportzentrum, an der Strandpromenade, am Ostufer sowie an den Campingplätzen Seespitz und Südsee erworben werden.