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Regenwanderung zum Lochner Wasserfall

Doppelt Wasser – alles eine Frage der Betrachtung

Roland Aigner

Roland Aigner

Roland Aigner, 50. Der Kommunikationsprofi hadert immer noch damit, dass er sich nicht für eine Leistungssport-Karriere entschieden hat – daher ist er mit vollem Einsatz in seinem Unternehmen unterwegs. Zum Ausgleich gibt’s die Familie und jede Menge Sport – vor allem Outdoor: Biken, Running, Wandern, Klettersteig, Sportklettern und Bergtouren im Sommer sowie im Winter Alpin-Ski, Skitouren und Langlaufen. Mittlerweile zählt nicht mehr nur die Leistung, sondern das Gesamterlebnis – im Einklang mit der Natur, seiner Familie und dem Blick für das Schöne.

Wir sind auf Kurzurlaub im Kaiserwinkl. Der morgendliche Blick zum „Kaiser“ – also dahin wo er eigentlich sein sollte, denn heute ist er unsichtbar und dick umhüllt von großen Regenwolken – bringt unsere Tagesplanung etwas durcheinander.

Gestern noch sind wir nach einer schönen Biketour am Walchsee gelegen, haben die Sommersonne genossen und uns bereits die Outdoor-Aktivität für den nächsten Tag überlegt. Aus der großen Tour zur Pyramidenspitze wird es heute nichts. Es regnet wie aus Eimern und die Wetter-Apps sind sich ausnahmsweise ziemlich einig – vor dem Nachmittag wird es nicht besser.

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Wie schön, es regnet.

Nach dem heißen und sehr trockenen Sommer ist der Regen für die Natur ein wahrer Segen und beim Frühstück beginnen die beste Begleiterin und ich schon ein wenig zum Philosophieren: Wir lieben die Natur des Kaiserwinkls, das satte Grün der Wiesen, die Blumenpracht und Kräuter, die die Produkte aus der Region so einzigartig machen. Aber, dazu braucht es eben nicht nur die Sonne, sondern auch das natürliche Nass von oben. Das ist Natur. Und da wollen wir heute auf alle Fälle hin. Wir passen dafür ganz einfach unsere Tourenplanung dem Wetter an – und natürlich auch unsere Kleidung, denn wir alle kennen das Sprichwort mit dem schlechten Wetter und der schlechten Kleidung.

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Nach dem Frühstück geht es los – unsere Runde führt uns heute zuerst rund um den Walchsee – wo wir die beeindruckenden Naturphänomene mit Wolken, See und Regen auf uns wirken lassen. Wie schön ist es heute, wenn die Leinwand der Natur nicht nur auf Blau und Grün zurückgreift, sondern ganz tief in den Farbtopf der intensiven Farben – durchzogen von weißen Schleiern.

So ein Regentag ist wie ein Durchatmen der Natur – alles wird gereinigt, ist ruhiger und entspannter – so nehmen wir das auch heute auf unserer Wanderung wahr. Für uns „weint der Himmel“ heute nicht, sondern er zeigt sich großzügig und spendabel. Nach der Seeumrundung beginnt unsere eigentliche Wanderung zum Lochner Wasserfall, die uns im Ortszentrum über die Hausbergstraße Richtung Oberwinkl führt. Nach dem Sportplatz geht’s nicht Richtung Ottenalm, sondern links vorbei über eine Brücke. Dann leicht bergauf auf einem schönen Forstweg, entlang eines Baches, der uns schon den Weg zum Wasserfall weist.

Wie immer kommt auch hier mein Hinweis auf das entsprechende Schuhwerk, heute geht es zwar nicht hoch ins alpine Gelände, aber der Regen hat die Steine und den Weg sehr nass und glitschig werden lassen, daher sind auch hier Bergschuhe mit fester Sohle und Gore-Tex unerlässlich.

Die Natur beeindruckt uns heute auf eine ganz besondere Weise. Durch den Regen sind nicht nur die Farben, sondern auch der Geruch viel intensiver und wir nehmen die Natur und den Wald mit allen Sinnen in uns auf. Das ist Wellness pur – Naturwellness – die vollkommene Erholung. Der Regen kann uns nicht viel anhaben, da wir – neben einer wasserabweisenden Jacke – bei einfachen Wegbedingungen zusätzlich mit Schirm gehen. Ja, ich gestehe es, ich bin Schirm-Bergwanderer, aber natürlich nur, wenn es das Gelände zulässt.

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Nach einer kurzweiligen Wanderung sehen wir vor uns schon den ersten Wasserfall und nun wird auch das Gelände für kurze Zeit etwas anspruchsvoller, vor allem heute – bei dem Regen. Wir verstauen unseren Schirm und konzentrieren uns auf den kurzen Aufstieg am Steig. Das Wasser schießt neben uns mit voller Gewalt zu Tal und beeindruckt durch seine Zielstrebigkeit. Wir merken sehr schnell, dass der Regen der letzten Stunden das ganze Gebiet rund um den Wasserfall zu den Wasserfällen gemacht hat, da plötzlich kleine, in der Karte gar nicht vermerkte, Wasserläufe zu reissenden Flüsschen geworden sind.

Und relativ schnell stellt sich die erste „Flüsschen-Querung“ als durchaus veritables Hindernis heraus, welches trockenes Fußes nicht überquert werden kann. Aber auch dafür hat der erfahrene Wanderer eine Lösung: bei uns sind das Meindl Pure Freedom – Barfußschuhe mit einer stabilen Vibram-Sohle – die uns durch solche Hindernisse führen. Also, schnell Schuhe gewechselt, am andern Ufer kurz getrocknet und wieder rein in die Wanderstiefel.

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Abenteuer Wasserfall

Die kleine Regenwanderung ist nun zu einem mittleren Abenteuer geworden und oft ist es nicht die Länge oder Topografie, sondern ganz einfach die Natur, die uns die Grenzen aufzeigt.

Nach einer kleinen Anstrengung erreichen wir aber den Wasserfall und sind uns sofort einig: jeder Meter hat sich gelohnt. Wir sind schwer beeindruckt von diesem kleinen Naturereignis hier im Kaiserwinkl, welches heute – aufgrund der Wetterlage – noch massiver und beeindruckender wirkt. Aber, wir verzichten heute, verständlicherweise, auf das belohnende Bad beim Wasserfall und setzen unsere Wanderung fort.

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Nach kurzer Strecke weiter auf einem Bergsteig erreichen wir einen Forstweg, der uns zum Brennkopf führen könnte. Heute entscheiden wir uns gleich für den entspannten Abstieg – richtig, mit Schirm – und genießen jeden Schritt. Auf halbem Weg würde uns ein kurzer Abstieg direkt nach Schwaigs, zum Moorgebiet der Schwemm führen, wir entscheiden uns heute aber für den längeren – und bequemeren – Abstieg und bleiben auf dem Forstweg. Dieser führt uns Richtung Rettenschöss, wo wir uns dann wieder links halten und am Golfplatz und am Naturschutzgebiet vorbei zurück nach Walchsee wandern.

Kurz vor unserem Hotel in Walchsee hört der Regen auf und die Sonne blinzelt schon wieder ein wenig durch die Wolken. Eigentlich schade, denn damit hört diese besondere Magie der Natur, die uns heute auf dieser Wanderung begleitet hat, auch ganz plötzlich wieder auf.

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Moorlandschaft Schwemm, Kaiserwinkl

Fakten
Von Walchsee – Lochner Wasserfall – Walchsee ca. 11 km
Gehzeit: 2,5 bis 3 Stunden
Höhenmeter: ca. 360
Schwierigkeit: mittel