Die Schmuggler kommen nach Kössen
S'Kaiserwinkl Schmugglerfest
Das idyllische Dorf Kössen im malerischen Kaiserwinkl öffnete am vergangenen Wochenende seine Tore für das 1. S'Kaiserwinkl Schmugglerfest. Das Wetter meinte es Anfangs nicht gut mit uns, denn es regnete. Gegen Mittag zeigte der Wetterbericht eine Besserung auf die natürlich alle hofften.
Pünktlich um 11:00 Uhr versammelten sich die ersten Besucher am Dorfplatz und schauten gespannt auf den Fassanstich bei der Eröffnung. Mit nur wenigen Schlägen war das Fass angezapft und das Fest konnte beginnen. Der Bürgermeister von Kössen, Reinhold Flörl, betonte die Authentizität des Festes: „Damals wurde auch bei Regenwetter am meisten geschmuggelt, da die Zöllner dann nicht nach draußen gingen.“ Überall duftet es nach Essen und da lief einem schon das Wasser im Mund zusammen. Egal ob Kaskrapfen der Kössner Bäuerinnen, Schmugglerspieße des Trachtenvereins Landsturm 1809 oder einen „Schmugglerkas“ von der Kaiserwinkl Sennerei Sennstube aus Kössen – für jeden gab es ein anderes kulinarisches Highlight. Nach dem Essen lauschten wir der Musik der Bands, die alle »unplugged« spielten und genossen unser gebrandetes „Schmugglerbier“.
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Die Tradition des Schmuggelns
Das Schmugglerfest entführt seine Besucher in eine längst vergangene Zeit, als Schmuggeln an der Tagesordnung war. Die Region Kaiserwinkl, die an der österreichisch-deutschen Grenze liegt, war einst ein Hotspot für Schmuggler, die Waren über die Grenzen transportierten. Das Fest erweckte diese Geschichte zum Leben und bot den Besuchern die Möglichkeit, in die Welt der Schmuggler einzutauchen.
Besonders beeindruckend war der Schmugglerumzug um 13:00 Uhr, bei dem die Teilnehmer in historischen Kostümen und mit originalgetreuen Requisiten die Schmugglerzeit wiederaufleben ließen. Angeführt wurde der Umzug von der Musikkapelle Kössen. Ein Leiterwagen vom Norikerverein Kössen-Schwendt und Pferde mit Packsatteln schmuggelten so manche Produkte durch das Dorf. Auch Schmuggler mit Holzkraxen schleusten auf ihren Rücken allerlei. Eine Festkutsche durfte bei diesem Umzug natürlich ebenfalls nicht fehlen. Zum Schutz wurde sie von Zöllnern begleitet. Diese waren auf alten Motorräder unterwegs, ähnlich denen, die die Zöllner an der Grenze damals besessen hatten.
Während des Umzuges kontrollierten die Zöllner die Schmuggler auf einem Traktor, der direkt hinter ihnen her fuhr. Seine Ladefläche war voll bepackt mit Holzscheiteln. Was die Zöllner aber nicht wussten: Die Holzscheite waren ausgehöhlt und mit Schnapsflaschen befüllt worden. Sehr erfinderisch, diese Schmuggler!
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Im Anschluss des Umzuges wurde uns noch eine alte Tradition in Kössen gezeigt. Und zwar waren dies die Fahnenschwinger der Landjugend Kössen.
Ein weiteres Highlight des Festes war der Auftritt der Cubaboarischen 2.0 auf dem Dorfplatz. Viele Besucher reisten nur aus diesem Grund in den Kaiserwinkl und lauschten den Klängen der flotten kubanischen Rhythmen und des erdigen bayerischen Sounds.
1 Kommentar
Wolfgang Apel
28.09.2023, 15:57
Toller Artikel, leider habe ich erst heute von dem Event gehört. Nächstes Jahr bitte frühzeitig und intensiver informieren.