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#wow_kaiserwinkl

Tradition und Erinnerung

Kaiserwinkl Schmugglerfest

Zum dritten mal fand heuer schon das Kaiserwinkl Schmugglerfest im Dorfzentrum Kössen statt. Nur mehr aus vagen Erinnerungen kann ich mich entsinnen als die Grenzen zwischen Österreich und Deutschland kontrolliert wurden, Ein- und Ausfuhren nicht einfach so stattfinden konnten. Noch früher lief der Schmuggel mithilfe von Trägern und Tragtieren ab, eine der viel begangenen Strecken führte auch von Kössen aus über die Entenlochklamm ins benachbarte Bayern. Nicht wie heutzutage über einen Premiumwanderweg, eher über Trampelpfade. In Erinnerung an diese spannenden und nicht immer ungefährlichen Zeiten wurde das Schmugglerfest ins Leben gerufen.

Grenzkontrolleur Peter
zollner-im-dienst
Heufuhre mit Schmugglerware
Musikkapelle an der Fake - Grenze

Erste Eindrücke und Stimmung

Flug_KaiserwinkelLeo Dagn

Diese Gelegenheit ließ ich mir mit meiner Familie nicht entgehen und reiste aus Walchsee mit dem fürs Fest initiierten kostenlosen Shuttlebus zu diesem Spektakel. Sogar der Busfahrer machte schon manche Späße zum Thema Schmuggel und Handelszölle, eine perfekte Einstimmung.

Begegnung mit Zöllnern und Fassbieranstich

Kurz nach unserem Eintreffen und ersten Erkunden des Festgeländes und kurzem Fotostop beim Grenzhäuschen wurden wir bereits das erste mal von den „Zöllnern“, die augenscheinlich ihre Aufgabe in der standesgemäßen Verkleidung genossen, angesprochen und verhört. Nach unseren Aussagen waren die Kontrolleure aber recht zufrieden mit uns und konnten sich wieder ihrem Kaltgetränk widmen. So ging unser Weg weiter zum Fassbieranstich, welcher aber aufgrund der falsch gelieferten Zapfgarnitur um eine halbe Stunde auf 11:30 verschoben werden musste. Gelächter machte sich in der Menge breit, dass der Kössner Anstich noch vor dem Anstich am Oktoberfest in München, 12:00 am selben Tag, stattfindet wurde aber versichert. Gesagt getan, mit Anlieferung des richtigen Werkzeugs lief der Anstich im Kreise des Bürgermeisters von Kössen und einigen Ehrenleuten perfekt, mit rekordverdächtigen 2 Schlägen brachte der Wirt vom Walchseer Hof Georg Kaltschmid das Bier zum laufen und wurde gefeiert.

Fassanstich funktioniert
Livemusik 2
Livemusik 3
Livemusik
Wüdbrix Musig

Kulinarik und Unterhaltung

Flug_KaiserwinkelLeo Dagn

Hunger trieb meine Mädels zum Stand der Kössener Bäuerinnen, als Käsefans konnten sie dem Duft der vor Ort hergestellten Kaskrapfen nicht widerstehen. Danach noch ein Kiachl mit Preiselbeeren als süßer Abschluß, ein Genuss. Wir schlenderten weiter über das Festgelände, vorbei an zahlreichen Musikgruppen, Jägern im Weidmannsoutfit und Ständen vieler ortsansässiger Vereine bei denen auch das leibliche Wohl im Mittelpunkt stand. Bei der Entdeckung der Kinderschminkstation blieben wir hängen und aus meinen Mädels wurden glamouröse Prinzessin und süße Minnie Maus, sehr schön. Das mit dem „ich geh jetzt nie wieder duschen oder baden“ müssen wir zu Hause noch nachverhandeln…. Am Tisch der Kinderbetreuung konnten wir dann noch einen Plan für die Schnitzeljagd entdecken, einige Luftballons mussten am Festgelände gesucht und die entsprechenden Rätsel gelöst werden. Das sorgte natürlich für zusätzlichen Antrieb bei den Kids und so hatten wir in Bestzeit das Rätsel gelöst, Geheimwort: Klobenstein. Als Belohnung durften sich die Mädels Geschenke aussuchen, die Wahl fiel auf Süßigkeiten und einen Bumerang.

Abschluss des Festes

Und schon startete der Festumzug. Geschichtsträchtige Verkleidungen, Pferdegespanne, Musikkapelle, Fahrzeuge und noch einiges mehr bahnte sich den Weg durchs Dorf, natürlich streng kontrolliert von den doch ein wenig grantigen Zöllnern, die ihre Aufgabe am eigens dafür errichteten Grenzschranken ziemlich ernst nahmen. Ein spaßiges Erlebnis. Schön langsam war es wieder an der Zeit sich Richtung Bus zu begeben. Dem Wetter entsprechend mit Eistüte in der Hand und Zwischenstop beim öffentlichen Spielplatz im Pfarrgarten mit Erfrischung im kühlen Nass. Davon waren die Mädels dann nicht gar so leicht loszulösen, Bus fahren macht ihnen aber auch Spaß und so ging es doch bald weiter Richtung Bushaltestelle. Ein wenig Bedenken hatten wir beim Anblick der Menschenmengen, ob wir wohl alle in den Bus passen. Als dann aber beinahe zeitgleich der Linienbus ankam fand jeder locker seinen Sitzplatz für die entspannte Heimreise. Alles in allem war es ein gelungener Ausflug zu einem tollen Fest. Kulinarische Highlights, grantige Zöllner, Brauchtum und Kinderbespaßung inklusive.

Peter Mayr

Peter Mayr

Peter lebt in Walchsee und arbeitet als Diätkoch im Krankenhaus. Er genießt seine Freizeit am liebsten draußen in der Natur. Im Winter Schi fahren, Langlaufen und ein wenig Snowboarden, im Sommer beim Laufen oder Rennrad fahren. Wenn es mal hoch hinaus gehen soll ist Peter mit dem Mountainbike oder Wanderschuhen in den Bergen unterwegs. Bewegung ist meist angesagt, mal alleine aber am liebsten mit Familie.

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