Wanderung mit Kind und Hund
Schmugglerweg Klobenstein
Leni, Dusty und ich haben uns heute aufgemacht, um den Schmugglerweg Klobenstein zu erkunden. Dazu starten wir vom Tourismusbüro Kössen mit der Schmugglerkarte, der Handyapp und einer großen Portion Motivation. Nachdem wir uns den ersten Teil der Geschichte in der App angehört haben und Leni entschieden hat, dass wir Kohle schmuggeln werden, geht's los. Noch im Ort kommen wir an einer Infostation zum Schmugglerweg vorbei, wo man sich auch die Karte und Schreibmaterial abholen könnte. Sehr praktisch!
Dann verlassen wir den Ort und überqueren zum ersten Mal die Ache. Ab jetzt geht es entlang der gut beschilderten Wege durch Wiesen und Felder. Wir kommen auch an einem kleinen Bach vorbei, an dem Dusty sich nochmal erfrischen kann, dann erreichen wir die Teufelsstiege und damit die erste offizielle Station mit Stempelstelle.
Nachdem wir uns in der Früh etwas mehr Zeit gelassen haben, ist es jetzt schon später Vormittag und langsam wird es richtig heiß. Dementsprechend erleichtert bin ich, dass es ab jetzt entlang eines Waldweges weitergeht. Die Stationen sind immer mit einer kurzen, teilweise interaktiven Geschichte über die App verbunden, also sollte man beim Wandern pro Station ca. 10 Minuten extra einplanen. Sobald man die Geschichte in der App durchgemacht hat, kann man sich an der Station einen Stempel abholen. So sammelt man entlang des Weges die Buchstaben des Lösungswortes und erfährt spannende Details über das Leben der Schmuggler.
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Wir kommen zur ersten Kreuzung. Kurz schauen wir den Weg links hinauf zum Kneippbad, wo man seine Füße im kalten Wasser abkühlen kann. Wir lesen uns die Geschichte der Wassermandl durch, dann drehen wir um und gehen den rechten Weg weiter, der uns zur nächsten Station und der Aussichtsplattform »Kössener Schichten« führt. Hier müssen wir ein Rätsel auf der Schmugglerkarte lösen, was uns in Teamarbeit aber schnell gelingt.
Damit die gestempelten Buchstaben besser lesbar sind, malt Leni mit dem Bleistift über die Felder. So kann man die ins Papier gedrückten Buchstaben einfacher erkennen.
Wir wandern weiter und kommen zur nächsten Aussichtsstelle, der »Eibenschlucht«. Hier kann man aus beeindruckender Höhe auf die Ache hinunterschauen.
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Als nächstes führt uns unser Weg zur »Entenlochklamm«, wo wir todesmutig über eine Hängebrücke die Ache überqueren. Auf der anderen Seite finden wir die Raststation bei den Gletschermühlen, aber da es mittlerweile Mittag ist und die Sonne vom Himmel brennt, halten wir uns hier nicht lange auf. Die Wallfahrtskirche Klobenstein und das dort befindliche Gasthaus locken!
Hier gönnen wir uns erst ein wohlverdientes Mittagessen, bevor wir uns durch den Gastgarten hinauf zur Kirche Klobenstein begeben. Wir durchqueren den geklobenen Stein und Leni ist sichtlich beeindruckt von der Geschichte, die wir in der App auch noch einmal nachlesen können.
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Dann geht es zurück hinunter zur Ache und über die zweite Hängebrücke wieder hinüber auf die andere Seite, wo wir unseren Weg frisch gestärkt fortsetzen. Mir wird jetzt bewusst, dass die Zeitangabe mit 1,5 Stunden sich auf die Strecke bis zur Kirche bezieht und nicht auf den ganzen Weg bis zur letzten Station, drüben in Bayern. Und dann kommt natürlich auch noch der Rückweg dazu. Dementsprechend fehlgeleitet war auch meine Zeitplanung von 4 Stunden für die gesamte Strecke.
Ich überlege kurz, ob wir jetzt einfach umdrehen sollen, aber Leni ist von der Idee entsetzt. Wir können doch nicht einfach aufgeben! Und wir haben unsere Schmuggelware noch gar nicht abgeliefert! Stimmt auch wieder!
Zum Glück ist die Laune gut und das Wetter schön, also gehen wir weiter. Nach einem etwas steileren Stück sind wir schließlich an der deutsch-österreichischen Grenze angekommen. Ab jetzt setzen wir unseren Weg in Bayern fort.
Der Weg geht nach einem kurzen steilen Abstieg recht gemütlich über eine breite Forststraße weiter. Wir besuchen die jetzt etwas weiter verteilten Stationen und kommen dann an den Rudersburger See. Es ist jetzt schon später Nachmittag und sehr schön ruhig. Andere Wanderer sind uns schon seit einer Weile keine mehr begegnet. Anscheinend sehen die meisten das Gasthaus Klobenstein und die Wallfahrtskirche als gutes Ziel für ihre Wanderung und sind nach der Einkehr umgekehrt.
Nach etwa 6 Stunden seit Aufbruch zu unserer Wanderung erreichen wir das Ziel: Die Raststation »Schöne Aussicht« und damit die letzte Station des Schmugglerweges. Leni ist absolut begeistert, als wir die letzte Aufgabe in der App erfüllen, unsere geschmuggelten Waren abgeben und uns noch mit einem Siegerfoto verewigen dürfen.
Wir genießen noch eine Weile die Aussicht, während wir uns über die letzten Reste unserer Jause hermachen, dann geht es an den Rückweg. Ohne Unterbrechungen brauchen wir für die Strecke bis zurück zur Teufelsstiege noch einmal etwa eineinhalb Stunden.
Acht Stunden nach dem Aufbruch kommen wir wieder am Auto beim Tourismusbüro an. Aus der Wanderung ist ein Tagesausflug geworden. Zum Glück ist Leni eine motivierte Geherin und so war es kein Problem, die komplette Strecke entlang des Schmugglerwegs zu machen. Für Familien die Kinder mit geringerem Durchhaltevermögen dabei haben, würde ich trotzdem empfehlen, nach der Wallfahrtskirche Klobenstein umzukehren. So bekommt man zwar nicht die ganze Geschichte in der App mit, aber mit ein bisschen Überlegen sollte es auch so möglich sein, das Lösungswort auf der Schmugglerkarte herauszufinden und sich damit das Überraschungsgeschenk im Tourismusbüro zu verdienen.
Für Wanderer mit Hund möchte ich noch kurz dazusagen, dass unterwegs keine Mistkübel aufgestellt sind und man so die Hinterlassenschaften bis zum Gasthaus mit sich herumtragen muss. Hier kann man dann dafür seinen Vorrat an Hundesackerln am aufgestellten Spender wieder auffüllen.
Insgesamt war der Schmugglerweg Klobenstein mit der Rätselkarte und der App ein tolles Erlebnis, das uns den ganzen Tag gut unterhalten hat. Wer auf Handy und GPS verzichten will, kann auch nur mit der Schmugglerkarte losziehen. Die unterwegs aufgestellten Tafeln geben euch ebenfalls viele Informationen über die Geschichte des Schmuggelns und Sagen der Gegend. Wenn ihr diese Materialen verwendet, solltet ihr auf jeden Fall damit rechnen, dass ihr deutlich länger brauchen werdet. Dazu kommt auch, dass an schönen Tagen teilweise ziemlich viele Leute unterwegs sind und sich vor den Stempelstationen ein kleiner Stau bilden kann.
Hier findet ihr nochmal alle Informationen zum Schmugglerweg und hier die genaue Streckenbeschreibung!
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Corinna Ellmer, 38. Als Mama einer 7-jährigen Tochter ist Corinna viel draußen in der Natur unterwegs. Beim Spazierengehen, Wandern und Radfahren findet sie den Ausgleich zur Arbeit am Computer. Neben ihrem Job lebt sie ihre kreative Ader auch gerne bei verschiedensten DIY-Projekten aus und ist dabei immer auf der Suche nach neuen spannenden Ideen.