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#wow_kaiserwinkl

Traumhafte Rundwanderung auf den Heuberg

Brotzeit über den Wolken

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Sophie und Louise

Sophie und Louise, 33 und 4 Jahre, sind als Mutter-Tochter-Gespann fast täglich in der heimischen Bergwelt unterwegs. Über ihre Erlebnisse beim Bergsteigen, Wandern, Klettern und Radeln und berichten sie auf ihrem Instagram-Kanal @alpenbaby

Der Heuberg ist einer von diesen Bergen, die vom Tal aus relativ unscheinbar aussehen, in Wirklichkeit aber wahre Schätze sind.
Besonders, wenn man direkt neben dem Zahmen Kaiser steht und den Wilden Kaiser im Rücken hat, kann es schnell passieren, dass man übersehen wird.
So lagen auch wir eines Sommertages gemütlich am Walchsee, schauten auf die Berggipfel des Kaisermassivs und fragten uns: was ist das da drüben eigentlich für ein spitzer Berg?

Ihr könnt es schon erahnen: es war der Heuberg. Wohlgemerkt: der Tiroler Heuberg!
Nicht zu verwechseln mit seinem Namensvetter im nahegelegenen Inntal! Kein unbeliebter Name im Alpenraum, schließlich zählt das Gipfelverzeichnis ganze 157 Einträge mit dem Namen Heuberg.

Auf Rundtour durch den Kaiser

Viel Zeit ließen wir uns nicht, schon am nächsten Tag wollten wir hinauf.
Als großer Fan von Rundwanderungen, bei denen man nicht denselben Weg hoch und runter geht (psychologisch super!), wurden wir glücklicherweise schnell fündig.
Der Wanderführer bot uns eine abwechslungsreiche Rundtour über 12 Kilometer und 840 Höhenmeter, die in Durchholzen bei Walchsee starten soll.

Unsere Tochter Louise darf natürlich auch mit.
Als extrem bewegungsfreudiges Kleinkind hat sie momentan allerdings wenig Lust, stundenlang in der Kraxe zu sitzen und die Bergwelt (oder Mamas Sangeskünste) zu bewundern.
Deswegen gab es für uns nur einen Weg: wir müssen schnell sein, damit Louise möglichst kurz in der Kraxe sitzt.

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Im Laufschritt auf den Gipfel

Unser Weg zum Gipfel führt uns heute vom Wanderparkplatz in Durchholzen zunächst über eine Teer- und Forststraße bis zur Großpointeralm auf 933m. Über sanft geneigte Almwiesen steigen wir danach weiter auf dem immer steiler werdenden Pfad bis zur Abzweigung ins Winkelkar.
Rechts ginge es nun weiter Richtung Pyramidenspitze, wir allerdings drehen nach links und gelangen durch einen schönen Pfad in steilen Serpentinen zur Jöchlalm (1343m), welche leider durch eine Lawine zerstört wurde. Hier kommt schon der Gipfel ins Blickfeld. Über steile Wiesen steigen wir weiter hinan bis ins Jöchl, wo wir nun über einen kleinen Grat nach links auf den Heuberg-Gipfel gelangen.
Insgesamt dauert der Anstieg auf diesem Weg gute zwei Stunden. Wir haben heute eine gute Stunde gebraucht. Singen, rennen, Tierstimmen imitieren und Reiswaffeln verteilen inklusive. Louise fand’s zum Glück ziemlich lustig, es gab genügend Kühe zu bestaunen und einige Ameisenhaufen konnten wir am Weg auch noch inspizieren.

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Am Gipfel angekommen bestaunen wir das eindrucksvolle Bergpanorama und drehen uns mehrmals im Kreis, weil wir gar nicht wissen, wo wir zuerst hinschauen sollen. Vor uns der Wilde und Zahme Kaiser, rechts von uns das Inntal, hinter uns der Walchsee, Brennkopf und co., und links von uns das Unterberghorn und die Lippenalm. Traumhaft!

Brotzeit!

Das eigentliche Highlight wartet aber noch auf uns:
Die Brotzeit!
Es ist Erntezeit im Garten. Deswegen gibt’s frische selbstangebaute Karotten und Kohlrabi, Brezen, Brot und Käse aus Walchsee und, natürlich, Banane für Louise (aus Costa Rica).
Brotzeitbrettl, Taschenmesser und Tee werden auch noch ausgepackt und neben uns freuen sich auch einige Dohlen auf ihr Festmahl. Louise füttert alle großzügig mit Brot und Käse und scheint selbst auch ziemlich beeindruckt von der Aussicht zu sein.

Ein Eintrag ins Gipfelbuch darf natürlich auch nicht fehlen und auch Louise verewigt sich mit ein wenig Kritzelei neben unserem Eintrag. Den Stift will sie natürlich gar nicht mehr hergeben und lässt ihn erst im Tausch gegen ihre Puppe wieder los.
Zum Glück entdeckt sie gleichzeitig den unter uns liegenden tiefblauen Walchsee und verlangt aufgeregt: “Eini!Eini!” Sie will also -im Dialekt- hinein.
Wird auf die Schnelle schwierig ohne Gleitschirm. Wir machen uns erstmal zu Fuß auf den Rückweg.

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Ein bisschen wie bei Heidi

Zurück übers Jöchl biegen wir diesmal auf die andere Seite nach links ab und erreichen schon nach wenigen Minuten die idyllische Hageralm. Diese liegt so wunderschön eingebettet in die grünen Almwiesen, dass wir doch spontan noch einkehren. Die Kühe wohnen gleich hinter der Stube im Stall, so kann Louise ihre geliebten Kühe aus nächster Nähe beobachten und wir genießen zusammen mit einigen E-Bikern ein kühles Radler, das uns der Senn direkt aus der Stube verkauft. Ein bisschen wie bei “Heidi” hier oben!

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Barfuß und mit viel Geduld

Den weiteren Weg hinab möchte Louise dann lieber zu Fuß, statt in der Kraxe verbringen, so braucht der Weg zurück etwa zehnmal so lang wie bergauf. Dieser führt aber auch gemütlich über breite Forstwege, die man hie und da durch kleine Wald- und Wiesensteige abkürzen kann. Den Walchsee haben wir dabei stets im Blick, machen bei jeder Blume, jeder Biene Rast und genießen unsere Familienzeit am Berg. Louise ist wie immer barfuß unterwegs und läuft ohne Murren tatsächlich fast den ganzen Weg allein. Aus Solidarität ziehe ich auch meine Schuhe aus, so können sich auch meine Füße mal ein näheres Bild von den heimischen Wald- und Wiesenwegen machen.

Irgendwann ist zum Glück auch das aktivste Kind müde, verlangt nach “Heia” und schläft in der Kraxe in Windeseile ein. So können wir wieder einen Zahn zulegen, biegen auf Höhe des Parkplatzes der Lippenalm nach Westen und gelangen so schon bald zurück nach Durchholzen. Direkt neben dem Parkplatz fließt zum Glück ein kleiner Gebirgsbach, in dem ich direkt noch meine Füße abkühlen kann - die sind beim Barfußlaufen auf den Schotterwegen ganz schön gefordert worden.

Ein wunderschöner Tag war’s für uns Drei.
Wir sind nach unserem schnellen Aufstieg definitiv sportlich ausgelastet, Louise schläft seelenruhig und wir sind froh, dass wir dem spitzen Berg im Schatten seiner großen Nachbarn so schnell einen Besuch abgestattet haben. Vielleicht kommen wir ja auch mal mit Ski. Oder per Radl. Oder einfach nochmal Barfuß!

Kaiserwinkl, Bergpanorama
Kaiserwinkl, Bergpanorama

Campen am Walchsee:
Camping Seespitz, Terrassencamping Südsee und Camping Seemühle. Ganzjährig geöffnet, mit Seezugang.