Wild-kaiserlicher Schokozauber
Der Kaiserwinkl von seiner Schokoladenseite
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Uli Kaiser, 51, freier Journalist für Sport, Wirtschaft und Kultur, hat in seinem Leben zahlreiche Leistungssportler hautnah begleitet. Er genießt das Leben in der Natur und saugt jede kleine Nuance auf. Schwimmen, Radfahren, Wandern und Nordic Walking gehören zu seinen sportlichen Betätigungsfeldern. Ansonsten macht er sein Hobby zum Beruf. Er genießt Regionen zu entdecken und zu beschreiben, wie Menschen leben und welche Gedanken sie haben.
Wer an den Kaiserwinkl denkt, denkt an Lebensfreude, Ruhe und Genuss in wunderbarer Natur. Wer an den Kaiserwinkl denkt, denkt an Bergkäse, Geräuchertes oder andere deftige Brotzeiten, aber an Schokolade? Nicht wirklich! Umso spannender ist es, wenn ich die Möglichkeit habe, in die süße Welt des dunklen und hellen Schokozaubers eintauchen zu dürfen. „Die Wilde Kaiser Schokolade besteht bis auf den Kakao nur aus Zutaten unserer Heimat“, erzählt Frido Berger. Frido ist der Schwiegersohn des heute 86-jährigen Franz Schreder, der sich in den 60er-Jahren aufgemacht hat, Kössen mit seiner Konditorei zu bereichern. Dabei experimentierte er auch mit der Schokolade.
Franz zauberte nicht nur mit dem schwarzen süßen Gold. Er erkannte auch schnell, dass man seine Heimat noch attraktiver für Touristen machen sollte. So avancierte er zum Mitinitiator des Schwimmbades. „Mein Schwiegervater ist ein klassischer Tiroler. Manchmal stur, lustig und extrem fleißig. Alles war für die nächste Generation bereitet, doch leider verunglückte sein Sohn tödlich. Es war eine Katastrophe“, blickt Frido zurück. Doch das Glück kehrte in Person von Günther Mavec zurück. Der junge Mann absolvierte eine Lehre und besitzt bis heute eine ähnliche große Leidenschaft für die süßen Dinge des Lebens. Die Faszination Schokolade lies ihn nicht los und so nahm der wild-kaiserliche Schokozauber seinen Lauf.
Sanft zu vollen Magie
Frido und Günther überlegten sich Anfang der 2000er-Jahre, was sie aus ihrem großen Interesse für Schokolade entwickeln könnten. „Wir haben uns ein Jahr Zeit gegeben, um die Idee reifen zu lassen. Von Beginn an war klar: wir wollen mit rein biologischen Produkten aus der Region arbeiten“, beschreibt Frido die Grundidee.
Das Duo reiste nach Frankreich und Belgien, um den Meister-Chocolatiers über die Schulter zu schauen. Diese gaben ihnen den wohl wertvollsten Tipp: „Der Kakao verfügt über 400 verschiedene Aromen. Nur, wenn ihr diesen langsam erhitzt, entfaltet er das volle Aroma. Das ist der Vorteil, den wir gegenüber der Industrie haben, wo nur die Masse zählt.“ Der Ausgangsstoff wird über Nacht ganz langsam von rund 20 auf 33 Grad erhitzt und schließlich handgeschöpft. Chocolatier Günther Mavec ist der Sternekoch des schwarzen und weißen Goldes, Frido der Marketingmann: „Ich habe mir überlegt, dass wir unsere Produkte Wilde Kaiser Schokolade nennen. Schließlich schaut Günther direkt auf den Wilden Kaiser. Wir hatten kein Problem, diesen Namen anzumelden.“ Unterm Wilden Kaiser scheint die weiße Schokolade besonders gut zu „reifen“: „Normalerweise hat sie einen Anteil von sechs bis acht Prozent. Bei uns ist jede vierte Schokolade weiß.“
Günther, der Sternekoch
Die beiden Freunde experimentierten stetig weiter. Eines Tages kreuzten sich die Wege mit Hans Baierl aus Brixen am Walde. Im Rahmen des Kasfestes bot er seine Biokräuter an. Günther kam auf die Idee, Schokoladen mit Kräutern zu kreieren. Ein Chocolatier ist wie ein Sternekoch, der versucht seinen Gerichten immer wieder einen neuen Kick zu verleihen. Die Kunst ist es, sich den Geschmack, der entwickelt werden soll, auch im Geiste vorstellen zu können.
„Die Kräuter, die wir verwenden, werden nach dem Ernten in Distelöl eingelegt. Dadurch erhalten wir eine sehr intensive Essenz, die wir dann zugeben können“, erzählt Frido. Günther hatte die Vision, der herberen dunklen Schokolade ehe süße Kräuter wie Löwenzahn beizugeben. Die süßere Weiße sollte im Gegenzug eine herbere Fußnote erhalten. „Am Anfang hat nicht so gut funktioniert, weil wir viel zu viel zugegeben haben. In der Tat braucht es nur ganz wenig Kräuteröl, weil dies sehr intensiv im Geschmack ist“, beschreibt Berger. Frido und Günther kreierten sogar eine eigene Kräutermischung, die aus sechs bis acht Komponenten besteht.
Mittlerweile wächst das kleine Unternehmen organisch und geht immer neue Wege. Günther und Frido erforschten gemeinsam mit der Universität Innsbruck medizinische Schokoladen. Dabei ist es wichtig, dass ausschließlich natürliche Süße und keine Zuckerersatzstoffe verwandt werden. „Wir nutzen D-Galaktose. Das ist der einzige Zucker, den unser Körper selbst herstellt“, unterstreicht Frido. Somit können Diabetiker diese Wilde Kaiser Schokovariation auf ihrem feinen Gaumen bedenkenlos zergehen lassen. Die süße Versuchung gibt´s für Herz (mit Olivenölextrakt), für die Lunge (mit Thymian) oder für den gesunden Schlaf (mit Lavendel).
Noch scheinen der Kreativität Günther Mavecs und Frido Bergers keine Grenzen gesetzt. Jetzt entwickeln sie eine Energieschokolade, die sich von den herkömmlichen Angeboten gänzlich unterscheidet. Wiederum wird alles Natur pur sein, was in dieser verarbeitet wird. Die perfekte Energiequelle haben die Schokozauberer unterm Wilden Kaiser bereits gefunden, aber ihrem Ideenreichtum sind beim Energie-Stick NEXXXT bei weitem noch keine Grenzen gesetzt.
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