Wo sich Fuchs und Hase (und Rehe) gute Nacht sagen
Zauberhafte Winterwanderung in Rettenschöss
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Vor zwei Wochen haben wir uns für eine gemütliche Winterwanderung in Rettenschöss entschieden. Wir fahren mit dem Auto bis zum Wanderparkplatz Feistenau. Von dort gehen nicht nur im Sommer viele Wanderungen los, auch im Winter ist hier ein guter Ausgangspunkt z.B. zur Wandberghütte oder zur Wildbichlalm. Vor allem werden hier die meisten Wege von der Sonne verwöhnt und das ist besonders heute bei fast -10 °C für uns ein großer Vorteil.
Wir haben uns für heute für eine gemütliche Runde die ca. 1,5 Stunden dauert, mit Abstecher zum „Staudinger Kreuz", ausgesucht. Gestartet wird direkt hinter dem Gasthaus Schöne Aussicht wo sich ein schmaler Pfad den Hang hinaufschlängelt. Die ersten Kurven sind etwas eisig, weil oberhalb ein Bächlein entlangführt, deshalb sind Stöcke oder Grödel empfehlenswert. Wir hätten uns heute auch eine Sonnenbrille einpacken sollen aber daran hatten wir leider nicht gedacht.
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Wunderbares 360° Panorama
Der Weg führt in weiten Kurven immer weiter bergauf und bietet wunderbare Talblicke. Bei ausreichender Schneelage eignet sich die Tour perfekt für eine Schneeschuhwanderung, aber heute reichen uns feste Winterwanderschuhe. An der Staudinger Alm geht es querfeldein hinauf zum Gipfelkreuz, das wir schon seit langem im Blick haben. Dieser Platz eignet sich perfekt für eine Rast, denn man genießt hier ein unglaubliches Panorama: Im Osten liegen der Wandberg und einige Almen, man sieht den Unterberg in Kössen, den zugefrorenen Walchsee, den Zahmen Kaiser und davor den Miesberg und weiter geht der Blick ins Inntal mit der Festung Kufstein und weiter bis nach Bayern.
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Auf dem Weg vom Gipfel runter müssen wir ein bisschen aufpassen, damit wir nicht im Schnee ausrutschen, aber nach ein paar hundert Metern haben wir schon wieder einen breiten Forstweg erreicht. Wir folgen diesem in Richtung der Rettenbach Alm, die östlich von uns liegt. Meditativ begleitet uns nur das Knirschen des Schnees unter unseren Füßen. Fantastisch glitzern die Schneekristalle im Sonnenschein und wir entdecken einige Wildtierspuren im Schnee. Das Fährtenlesen gehört jetzt nicht zu unseren Stärken, allerdings sind wir uns einig, Hasen- und Rehspuren gefunden zu haben.
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Kulinarischer Abschluss
Nachdem wir in den Wald gekommen sind, biegen wir rechts ab und folgen dem Wanderweg talwärts.
Wir hatten heute ein gutes Timing, denn gerade als sich mein Magen knurrend meldet sind wir schon wieder am Ausgangspunkt und wir kehren noch im Gasthaus Schöne Aussicht ein. Der Familienbetrieb hat viele regionale Spezialitäten auf der Speisekarte und auch kleine „Mitbringsel“ wie selbstgemachte „Hauswurzen“ vom Wild oder auch Lippenpflegestifte aus Bienenwachs direkt von einer Imkerin in Rettenschöss gibt es hier. Wir lassen es uns gut gehen und genießen das Rehgulasch aus eigener Jagd und eine Bergkassuppe.
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Miriam Wagner, 35. Die Walchseerin arbeitet beim Tourismusverband Kaiserwinkl und ist sozusagen mittendrin im Geschehen. In ihrer Freizeit ist sie gerne Draußen beim Wandern, Reiten, Schwimmen, Joggen, Langlaufen und Rodeln. Hier erwarten euch die "Insider Stories" aus dem Kaiserwinkl!